Fremd in mir, jeweils 35x50cm, 2003
Unter dem thematischen Vorsatz “Fremd in mir” ist eine Serie von Selbstporträts in der Technik von Siebdruck entstanden. Innen- und Außenwelt anhand verfremdeter Selbstbilder darzustellen.
Das Fremde ist im Leben nicht nur der Ernstfall, sondern vor allem der Normalfall. Sich vor ihm fürchten, zeugt von einer empfindlichen Störung in der Selbstwahrnehmung, denn mit dem Empfangen und Geboren werden sind wir jeden Tag unterwegs durch stets neue fremde Räume, die uns letzlich vor allem das eigene Sterben müssen eröffnen und auch betretbar machen. Schon die Geburt löst aus einer unerträglichen werdenden Symbiose hinein in ein unbekanntes Fremd werden, indem das jeweils eigene Leben wohnt. Im Umgang mit dem Fremden ist bis zum letzten Atemzug diese Hingabe zu üben, in dem das größte Geiheimnis des Lebens überhaupt steckt.
Gertraud Knoll
