Motus

Ausstellungstitel: Motus

MOTUS ist der Versuch, nach den Bewegungen des Glücks Ausschau zu halten.

In dieser Ausstellung befasse ich mich mit dem Thema Familie in einer narrativen Form. Eine Reihe von Ereignissen, in einem Zeitrahmen von mehreren Jahren.

Es ist eine sehr persönliche Serie geworden, der Wunsch und die Motivation entwickelte sich aus dem Fehlen eines Familienalbums.

Dabei liegt der Fokus auf Mutterschaft, Weiblichkeit, Fürsorge, Wachstum, Veränderung und Bewegung, Begleitung, Glück, Liebe und Zärtlichkeit.

Die Blumen dienen als Metapher für die Gefühls- und Erlebnissituationen.

Zum Beispiel die Lilie, sie steht für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, oder die Zyane, die Zuversicht signalisiert.

Die Grafiken bestehen aus zwei Ebenen, die erste Ebene ist mit Graphit gezeichnet und beinhaltet als Sujet Tiere. Die Tiere sind im Hintergrund, teilweise verdeckt und zum Teil versteckt. Die Wölfe zum Beispiel gelten in der altägyptischen Mythologie als Seelenführer, viele Krieger und Helden identifizierten sich mit dem Raubtier.

Die Tiere sind Symbolmotive, der Hirsch gilt ebenso als Seelenführer in den keltischen Mythen und Märchen. Er kennt sich im Dickicht des Waldes aus und weist Suchenden wie umherirrenden den rechten Weg.

Die Zweite Ebene ist mit Tusche gemalt und zeigt, aus unzähligen Kinderfotos ausgewählt, ein Sujet pro Jahr aus dem Kinderfotoarchiv.

Die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen Mutter und Kind ist ein zentrales Thema in dieser Serie. Mutterliebe ist das Fundament für die erste Bindung im Leben und bei Mensch und Tier noch immer ein großes Rätsel des Verhaltens, das noch wenig erforscht ist. Wie sich die tiefen Gefühle der Natur entwickeln und das Verhalten beeinflusst und warum es manchmal versagt.  

Die Verbindung zwischen Kindern und Tieren sehe ich Hauptsächlich in der Unschuld, Reinheit und Instinkthaftigkeit, mit der sie von Natur aus ausgestattet sind.

Kinder gehen zum Offenen, aus dem Gefühl heraus, weil ihnen die Zeitlichkeit nicht bewusst ist, der erwachsene Mensch hingegen orientiert sich an reflektierendem und interpretierendem Wissen.

Das Tier kennt die Grenze der Vergänglichkeit nicht und lebt ausschließlich im Augenblick, wie kleine Kinder auch im Hier und Jetzt.

Der erwachsene Mensch ist sich seines sterbens bewusst….

Mag. Maria Pia Lattanzi